06.03.-17.03.2017 in Olomouc
"Liebe und Tod. Vom Wandel menschlicher Grunderfahrungen"
Liebe und Tod stehen im Zentrum des Intensive Study Programmes 2017 im tschechischen Olomouc. Studierende und Lehrende aus neun Ländern Europas werden während zwei Wochen Gottfrieds „Tristan“, den Liebesroman des Hochmittelalters schlechthin, die alttschechische Tristan-Version sowie Johannes von Tepls „Der Ackermann aus Böhmen“, Vorlage eines der wichtigsten Werke der tschechischen Literatur, des „Tkadleçek“ erforschen und diskutieren. Neben der klassischen Seminarstruktur werden wir die thematische Auseinandersetzung mit einer praxisorientierten Projektform begleiten. Die Ergebnisse werden am Ende des ISPs in einer von allen Studierenden gemeinsam organisierten und gestalteten Lecture Performance vor Publikum präsentiert. Mit einer geleiteten Exkursion und einem Workshop zu berufsbefähigenden Kompetenzen verstärken wir zudem die Verbindung zwischen Theorie und Praxis.
Teilnahmebedingungen
Sie können sich für die Teilnahme an unserem ISP bewerben, wenn Sie
- an einer unserer Partneruniversitäten eingeschrieben sind
- im Master Germanistik studieren oder in deutscher Literaturwissenschaft promovieren (in Ausnahmefällen können auch besonders begabte Bachelor-Studierende am ISP teilnehmen)
- über ausreichend deutsche Sprachkenntnisse verfügen (mind. Niveau B2)
- überdurchschnittliche Noten haben
- über Grundlagenkenntnisse in mittelhochdeutscher und vormoderner Literatur und Kultur verfügen
- über hohe Sozial- und interkulturelle Kompetenz verfügen
- sich in hohem Maße innerhalb Ihres Fachs engagieren
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 02. Dezember 2016 an den Projektpartner Ihrer Heimatunversität. Die Auswahl unter den BewerberInnen erfolgt bis zum 09. Dezember durch den jeweiligen Projektpartner und einen weiteren Fachvertreter.
Programm
Mo, 06.03.
Ein Tag im Sprachbad: Mittelhochdeutsch
Prof. Dr. Manfred Kern | Prof. Dr. Victor Millet | Dr. Tina Terrahe
Di, 07.03.
Codex, Schrift und Hermeneutik
Prof. Dr. Manfred Kern | Prof. Dr. Victor Millet
Mi, 08.03.
Liebe, Tod und Liebestod
Prof. Dr. Manfred Kern | Prof. Dr. Victor Millet
Do, 09.03.
Literatur in Böhmen / Einführung in den Tristan-Stoff
Dr. Kristýna Solomon
Exkursion nach Heiligenberg und Sternberg
Fr, 10.03.
Genderspezifische Aspekte von minnen. Genderkonstruktion im Tristan
Dr. Elke Huwiler
Sa, 11.03.
Workshop: Berufsfeldorientierung
Eva-Maria Magel
So, 12.03.
AG Lecture Performance
Katharina Greuel | Prof. Dr. Stephan Jolie | Eva-Maria Magel
Stadführung durch Olomouc
Mo, 13.03.
Minnemärtyrer
Prof. Dr. John Greenfield
Di, 14.03.
Liebe/Minne als kulturelle Praxis im Mittelalter
Prof. Dr. Heinz Sieburg
Mi, 15.03.
Liebe und Tod im Ackermann I
Dott.ssa Alessandra Molinari | Prof. Dr. Elisabeth Wåghäll Nivre
Do, 16.03.
Liebe und Tod im Ackermann II
Dott.ssa Alessandra Molinari | Prof. Dr. Elisabeth Wåghäll Nivre
Fr, 17.03.
Lecture Performance
Katharina Greuel | Prof. Dr. Stephan Jolie | Eva-Maria Magel
Projekt Lecture Performance
Bei diesem ISP begleitet zum zweiten Mal eine praktische Aufgabe als zusätzliche Themeneinheit das gesamte Programm von Tag zu Tag.
Diesmal wollen wir eine seit geraumer Zeit in der Wissenschaft ebenso wie in der Darstellenden Kunst sehr beliebte Präsentationsform für uns nutzen: Die lecture performance. Kein langatmiges Referat und auch kein Science Slam, sondern eine Form des kreativen und künstlerischen Vortrags, der Wissen vermittelt und auch den eigenen Erkenntnisgewinn, Fragen und Zweifel zum Thema machen kann. Künstler wie schon vor Jahrzehnten Joseph Beuys und in jüngster Zeit Xavier LeRoy, aber auch zahlreiche (Geistes-)Wissenschaftler arbeiten gern mit diesem Format. Wir wollen mit allen Studierenden gemeinsam vor, auf und hinter der Bühne zum Abschluss des ISPs im Universitätstheater von Olomouc auch vor unseren tschechischen Kommilitonen und Gastgebern unsere lecture performance präsentieren.
Das Format soll allen Studierenden die Möglichkeit bieten, sich praktisch auszuprobieren – entweder indem ein ohnehin gepflegtes Talent wie Schreiben, Design, Fotografieren, Filmen, Darstellen neu genutzt wird, oder indem ein Feld versucht wird, das späteren Berufsfeldern nahekommt: Journalismus, Lektorat, Kuration, Presse- und Medienarbeit, Präsentation, Dokumentation… Denn von der inhaltlichen Konzeption über die Dokumentation bis zur Werbung soll alles im Praxisteil des ISPs von den Studierenden gestaltet werden.
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