Intensive Study Programme 2016

22.02.-04.03.2016 in Palermo
"Wahrnehmung des Fremden - Konstruktion des Anderen.
Chanson de Roland, Rolandslied und Willehalm"

Während des Intensive Study Programmes 2016 kommen Studierende und Lehrende aus neun Ländern Europas für zwei Wochen zusammen, um anhand dreier einflussreicher, paradigmatischer Texte des 12. und frühen 13. Jahrhunderts über Alterität und Fremdheitserfahrung, über Heroismus, Rittertum und Kreuzzugsideologie sowie über kulturelle, religiöse und soziale Konfliktkonstellationen im Hochmittelalter zu diskutieren. Dabei wollen wir die klassische Seminarstruktur aufbrechen und unsere thematische Auseinandersetzung in Projektform gestalten. Die Ergebnisse gehen in ein Scrapbook ein, das die individuell-kreativen Beiträge der ISP-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zu Lektüren, Diskussionen und Erfahrungen versammelt. Befruchten werden das Projekt auch unsere Exkursionen und Entdeckungen in Palermo, einer Stadt, die wie kaum eine andere in Europa die Spuren des mittelalterlichen kulturellen Schmelztiegels, die sie einmal war, erhalten hat.

Teilnahmebedingungen

Sie können sich für die Teilnahme an unserem ISP bewerben, wenn Sie

  • an einer unserer Partneruniversitäten eingeschrieben sind
  • im Master Germanistik studieren oder in deutscher Literaturwissenschaft promovieren (in Ausnahmefällen können auch besonders begabte Bachelor-Studierende am ISP teilnehmen)
  • über ausreichend deutsche Sprachkenntnisse verfügen (mind. Niveau B2)
  • überdurchschnittliche Noten haben
  • über Grundlagenkenntnisse in mittelhochdeutscher und vormoderner Literatur und Kultur verfügen
  • über hohe Sozial- und interkulturelle Kompetenz verfügen
  • sich in hohem Maße innerhalb Ihres Fachs engagieren

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 27. November 2015 an den Projektpartner Ihrer Heimatunversität. Die Auswahl unter den BewerberInnen erfolgt bis zum 04. Dezember durch den jeweiligen Projektpartner und einen weiteren Fachvertreter.

Programm

Mo, 22.02.
Interkulturelle Reflexion
Prof. Dr. Laura Auteri

Ein Tag im Sprachbad: Mittelhochdeutsch
Prof. Dr. Victor Millet | Prof. Dr. Heinz Sieburg

Di, 23.02.
Schrift, Kultur, Literatur
Dott.ssa. Alessandra Molinari | Prof. Dr. Heinz Sieburg

Mi, 24.02.
Genius loci: Palermo und Friedrich II.
Prof. Dr. Victor Millet | Dott.ssa. Alessandra Molinari

Do, 25.02.
Stoffgeschichte: Vom König und vom Krieg erzählen
Prof. Dr. John Greenfield

Fr, 26.02.
Fremdwahrnehmung: Das Fremde und das Eigene
Dr. Elke Huwiler

Sa, 27.02.
Workshop: Wie kommt die Wissenschaft in die Welt?
Eva-Maria Magel

Mo, 29.02.
Religion und Gewalt
Prof. Dr. Manfred Kern

Di, 01.03.
Familie - Sippe - Verwandtschaft
Prof. Dr. Stephan Jolie | Prof. Dr. Manfred Kern

Mi, 02.03.
Lachen in Zeiten des Krieges
Prof. Dr. Kristýna Solomon

Do, 03.03.
Raumwahrnehmung und Kartographie
Prof. Dr. Elisabeth Wåghäll Nivre

Fr, 04.03.
AG Scrapbook: Wie kommt die Wissenschaft in Eure Welt?
Katharina Greuel | Prof. Dr. Stephan Jolie | Eva-Maria Magel

 

Projekt Scrapbook

Bei diesem ISP gibt es erstmals eine praktische Aufgabe, die als zusätzliche Themeneinheit das gesamte ISP-Programm von Tag zu Tag begleitet.
Die Idee ist, anhand eines Scrapbooks zu simulieren, wie wissenschaftliche Inhalte in das Alltagsleben Eingang und dort Verwendung finden. Alle studentischen Teilnehmer erstellen je eine Seite. Vom wissenschaftsjournalistischen Text über Werbeslogans, vom Theaterstück über Fotomontagen zum Dokumentarfilm. Roland als Fotomodell, Willehalm als Ankerfigur einer interreligiösen Kampagne? Hauptsache, der Ausgangspunkt dieser vielleicht gewagten Fortschreibungen ist mit dem Handwerkszeug der Mediävistik erstellt worden. Dabei wollen wir den Studierenden die Inhalte der einzelnen Tagesseminare als Ausgangspunkt geben.
Das Scrapbook soll eine Möglichkeit sein, sich auszuprobieren – entweder, indem ein ohnehin gepflegtes Talent (Schreiben, Malen, Fotografieren, Zeichnen...) genutzt oder ein neues Feld versucht wird, das späteren Berufsfeldern nahekommt: Journalismus, Lektorat, Kuration, Presse- und Medien-arbeit, Dokumentation ...oder beides!
Am Ende entsteht aus allen Einzelbeiträgen ein zusammengefasstes (und zusammenfassendes) „Scrapbook“, nicht als kitschiges Fotoalbum, sondern als Patchwork, das Seite für Seite alle individuellen Ansätze, medialen Zugänge und Positionen der Studierenden zu den Themen des ISPs versammelt.

Download Scrapbook

 

Bildergalerie